Review Dance

Gerry Read

Shrubby 12"

AUS Music • 2014

Auf Delsin „2nd Drop“ und Fourth Wave hat Gerry Read bereits veröffentlicht; jetzt erscheint sein neues Werk bei Will Saul’s Label Aus Music Die dabei verwendeten Beats spielt der erst 21-Jährige gern selbst auf dem Schlagzeug ein und nimmt sie mit extra billigen und schlechten Mikrofonen auf. Vorsätzlich mies, kratzig oder mumpelig klingen auch die Andeutungen von Vocalsamples und Instrumentensamples; insgesamt haben seine Tracks eine rohe, raue und irgendwie einfache Anmutung, sind dabei aber stets superzielstrebig, exakt und äußerst effektiv direkt auf den Punkt beziehungsweise die Tanzfläche produziert. Die Musik rockt dadurch bollerig und ungestüm, ist herrlich funky und groovt wie verrückt. Zwei der vier Stücke sind Remixe vom Titeltrack; beide stammen von Sebastian Kramer aka Redshape. Dieser passt seine Soundästhetik durch die ähnlich behandelten Beats und Samples ein wenig an die Originale an und lässt seine Versionen ähnlich widerspenstig klingen. Im direkten Vergleich zu den rauschig klapperigen Originalen aber sind sie doch eher auf Hochglanz poliert beziehungsweise gearbeitet. Demzufolge setzen sie sich einerseits ein wenig ab, bilden andererseits aber eine wunderbare Ergänzung.