Review

George Fitzgerald

Fading Love

Weird World Records • 2015

Mit einer guten Handvoll Singles und EPs verschmelzt George Fitzgerald seit einigen Jahren verschiedenste Genres elektronischer Tanzmusik wie UK Garage, House und Techno. Das lang erwartete Debütalbum »Fading Love« geht nun vor allem durch den vermehrten Einsatz von Gastsängern noch einen kühnen Schritt weiter; und zwar weg von rein funktionaler Club-Musik. Der Titel bezieht sich dabei gleichsam auf das Abkühlen einer romantischen Beziehung als auch auf George Fitzgeralds desillusionierten Blick auf die schwindenden Ambitionen innerhalb der Clubkultur sowie den immer primitiveren Anspruch an sie. Scheinbar um diesen diagnostizierten Verfall mit eigenen Augen (und Ohren) wahrzunehmen, entstand der Großteil der zehn knackigen Tracks passenderweise auf Ibiza. Sound-technisch erinnert aber nicht einer davon an die Balearen, sondern eher an George Fitzgeralds neue Wahlheimat Berlin. Das Gerüst bilden meist spärliche, etwas unterkühlte Beats mit düsterer Grundstimmung, zu denen Fitzgerald allerdings gerne fast schon euphorische Synth-Arpeggios und die bereits erwähnten Gast-Vocals hinzugesellt. Der Sänger von Boxed In, Oli Baston, sorgt auf »Full Circle« am eindrücklichsten für emotionale Tiefe und nebenher für den wohl »poppigsten« Moment von »Fading Love«. Eine verblühende Liebe könnte durch solche neuen Reize also auch musikalisch noch gerettet werden.