Die etwas andere Seite von Dâm-Funk Betonung auf »etwas«. Zum zweiten Mal schon gibt Produzent Damon G. Riddick unter seinem zweiten Vornamen als Alias Einblicke in sein Privatleben. Das klingt jetzt nicht völlig anders als bei seiner »public persona«, der Funk ist auch in diesen instrumentalen elektronischen Stimmungsbildern vorhanden, steht bloß weniger stark im Mittelpunkt wie sonst. Dafür gibt es mehr Flächiges, Verspieltes, auch ein bisschen Jazz, meistens irgendwo im Hintergrund oder auch mal mit einem schön durchgedrehten Synthesizersolo wie in »Conflicted Lovers«, wo es, wie ansonsten auch, insgesamt sehr ruhig und gesittet zugeht. Wenn Dâm-Funk mehr was für den Club und überhaupt ein paar Stufen lauter ist, dreht Garrett die Regler wieder runter, tritt zwischendurch immer mal vom Mischpult – oder an welchen Geräten er auch immer gerade steht – zurück und scheint sich selbst bei dem zuzuhören, was er da tut. Der Drumcomputer kommt lediglich in Ausnahmefällen und dann, wie der Rest, eher in homöopathischer Dosierung zum Einsatz. Seine eigene Wende hin zum Sound, wenn man so will. Und der passt für Abende allein an der Bar genauso gut wie beim Warten auf das erste Licht der Sonne.
Private Life II