Ayahuasca, von den Schamanen als halluzinogene, bewusstseinserweiternde Heilpflanze verschrieben, ist in Südamerika, meist in Form eines braunen Gesöffs, unter den Amazonas-Indianern weit verbreitet. Man stelle sich nun vor, man mixe nun Vodka und eben genanntes Heilgetränk, garniert es mit Unmengen an kalifornischem, medizinisch nutzbarem Grünzeugs und schließt sich über Wochen in ein dunkles Kellerzimmer ein. Heraus kommt dann in etwa das, was Oh No und The Alchemist auf ihrem neuen, mittlerweile zweitem Langspieler, Vodka & Ayahuasca veranstalten. Mit der Ausnahme, dass die Verrückten ihr Handwerk wie kein zweiter verstehen und in Sachen Konstanz qualitativ wie auch quantitativ in einer eigenen Liga spielen. Die abstrakten, hypnotischen Loops klingen so einheitlich nach Gangrene, dass die Protagonisten nicht mal mehr selbst wissen dürften, wer hier was produziert hat. Ganz so unvorhersehbar und souverän wie die bisherige Abflussware der beiden, ist das neue Projekt aber nicht geworden. Wenn doch Kool G Rap, Roc Marciano, Prodigy, Evidence und Roc C dafür sorgen, dass auch raptechnisch Highlights gesetzt werden. Alchemist und Oh No sind und waren immer bessere Producer als MCs, mit dem hitverdächtigen Flame Throwers und The Groove kommt dies bestens zum Ausdruck. Ob das Ausschussware von Gutter Water oder neuer unkonzipierter Wundbrand-Wahnsinn ist, interessiert nicht wesentlich, wenn das alles wieder so ignorant, dreckig und hingerotzt klingt.
Vodka & Ayahuasca