Gábor Lázár macht komplizierte Computermusik, das heißt: Er klappt einen Computer auf und kennt sich aus. Manchmal erklärt er auch, was er tut. Aber man könnte auch einen Gehirnchirurgen befragen, wie das jetzt genau funktioniert mit dem Gehirn. Also immer schön lächeln, keine Ahnung haben und dann zwischendurch sagen: Klingt wirklich total spannend! So ist das mit »Reflex« und Raster, man darf meinen: Hier wächst zusammen, was zusammengehört. Dafür sollte man ein paar Semester kunstschuliges Selbstbewusstsein voraussetzen, weil: Zu normalem Techno feiern wir hier nicht. Da muss schon irgendein total wichtiger Spruch an den Sichtbetonwänden hängen oder zumindest eine sogenannte Videoinstallation, die dann morgen dieser Sammler abholt. Dabei tut man Gábor Lázár natürlich unrecht, wenn man »Reflex« in den angewandten Akademiezirkus abschiebt. Manchmal rutscht nämlich richtig streifenfreier Dub-Techno durch. Und plötzlich glänzt man wie Meister Proper nach der dritten Toilettenrunde. Um sich dann wieder kompliziert mit dem Computer zu beschäftigen.
Reflex