Future Brown sind vier Freunde zwischen New York und Los Angeles mit einer gemeinsamen Vorliebe für R&B. Die Produzenten Fatima Al Qadiri J-Cush vom Label Lit City Trax und das Duo Asma Maroof und Daniel Pineda alias Nguzunguzu bündeln ihre Kräfte auf ihrem Debütalbum als Future Brown zu einem eigenen Entwurf von globalisierter black music. »Globalisiert« heißt in diesem Fall, dass sich das Quartett quer durch die verschiedenen jüngeren Entwicklungen von Bass- und Clubmusik aus Europa, Afrika, Südamerika und den USA arbeitet. Der Gefahr der überschlauen Gelehrigkeit begegnen sie mit einem schlanken, aufgeräumten, auf den ersten Höreindruck fast homogenen Sound, der dem Projekt zugleich seine unterkühlt-laszive Identität verleiht. Und verhindert, dass Future Brown, die in erster Linie die Track-Fundamente für ihre diversen Gastsängerinnen und -sänger aus den USA und England liefern, sich in einer kollektiven Beliebigkeit verlieren. Vielmehr verdichten und konzentrieren sie ihre zahlreichen Einflüsse zu wohldosierten Beat-Mustern, zurückgenommenen Bässen und sparsamen sonstigen elektronischen Beigaben. Apropos elektronische Beigaben: Autotune ist in vielen der elf Nummern selbstredend Pflicht, wer mit diesem Gesangs-Pimp-Tool seine Schwierigkeiten hat, sei daher vorsichtshalber gewarnt. Doch ausgestellte Künstlichkeit ist eben auch eines der zentralen Elemente des Future Brown-Konzepts. Und so vollendet-selbstverständlich bekommen das derzeit nur wenige hin.
Future Brown