Es fängt ja schon mit dem Titel an. »Crowded With Loneliness«. Mmmm. Mit Einsamkeit überfüllt. Von Einsamkeit bevölkert. Oder so ähnlich. Der Titel dieser ursprünglich 1970 erschienen Schallplatte verspricht Intensität. Ein Versprechen, das gehalten wird. Vier Songs, einer davon recht bekannt: »Samba Miaou« erschien auch schon auf der ganz, ganz tollen Born-Bad-Compilaton »Mobilisation Generale – Protest and Spirit Jazz from France 1970- 975«. Ein Stück für die higher heights: Baut sich langsam auf, nur ein weicher Wind raschelt erstmal durch die Äste. Wie der sanfte Pharoah. Erster, innerer Staub wird aufgewirbelt, angeleuchtet, und innerhalb kürzester Zeit ist man voll drin, bereit zu empfangen. Auftritt Sarah Touati. Französischer Spoken Word. Wer würde nicht ohnehin schon folgen, auf den Knien, die Hände geöffnet, bettelnd? Erst sanft, dann immer eindringlicher zwingt sie die Geister, sich zu erheben, natürlich folgen die Trommeln, natürlich folgt das Saxophon, selbstverständlich wird aus soothing Spiritual Jazz im Laufe des Stückes immer mehr Free Jazz. Hier wird allgemein schon auch gut die Tröte durchgeblasen, so ist das nicht. Aber Harmonie und Krach halten sich die Waage. Texte kommen zur Hälfte aus der Feder von Bob Kaufman, einem schwarzen und im Kanon unterrepräsentierten Beatnik. »Il chante le blues éternellement«.
Crowded With Loneliness