Die Nummer hier ist anders – anders als die Flut an sonstigen Veröffentlichungen mit instrumentalem HipHop, der sich mit Dubstep und anderen Spielarten der elektronischen Musik vermischt. Fulgeance wird einem dabei vorab vollmundig als gefeierter Mann angepriesen, aber vermutlich musste man sich bisher nicht schämen, ihn nicht zu kennen. Was sich nun mit seinem ersten Album To All Of You ändern dürfte. Der Franzose schafft es nämlich dort, wo andere Künstler sich in den Weiten ihres Sounds verlieren, immer wieder an eine Melodie oder einen Rhythmus anzuknüpfen. Vilnius Bump schraubt sich mit Bass und Drums langsam in die Höhe, bevor der Groove einsetzt und das Ding bis in seine Grundfeste vibrieren lässt. Der Kniff dabei bleibt der Einsatz von einzelnen Akzenten wie etwa der Chor in Montefalco Mato oder die verwässerte Stimme in Hiver Normand, die einem stets das Gefühl geben, dass es einen Weg durch diesen Raum gibt und Fulgeance die genaue Marschrichtung genau weiß . Beschlossen wird die Platte durch eine Reihe von Remixen, die nett kommen, die gewählten Tracks aber weder dekonstruieren noch neuarrangieren, sondern einfach als Spielwiese nutzen. Dabei hätte Tokyo Blue Nostalgia als Schlusspunkt eigentlich ganz gut gepasst, schieben sich da noch einmal alle Schablonen und Formen dieses kleinen Kosmos über einander. Für ein eigenes Universum fehlen vielleicht noch ein, zwei Ecken und Kanten, die mehr Individualität aus manchen Tracks pressen, aber diese Platte lässt für die Zukunft auf großartige Dinge von Fulgeance hoffen.
To All Of You