Was macht man nur nach drei Alben voller Elektro-Punk, der das Prädikat »Sound der Stunde« nüchtern besehen bereits vor einiger Zeit verloren hat? Frittenbude beantworten das, indem sie größtenteils bei ihren Leisten bleiben bzw. sich auf alte Stärken verlassen: neben Bratzbässen und harten Drumgewittern erhalten sich die drei Exil-Bayern auch ihren Tier-Fetisch (siehe Titel und Artwork) sowie ihr Händchen für Mitgröhl-Hooks und poppige Party-Kracher. Desweiteren sind Indiegitarren genauso wie Analog-Synthies wieder mit an Bord. Neben die mit all dem Genannten zusammengezimmerten und deshalb an Deichkind oder Mediengruppe Telekommander erinnernden Songs, streuen Frittenbude aber auch hie und da melancholische, melodieselige Momente (wie etwa mit »Padmé«) ein und sogar Dirk von Lowtzow wird vor das Mikrofon gebeten (in »Was am Ende bleibt«). Auch auf der Textebene geht »Küken des Orion« immer wieder über die sonstigen Paradethemen »Leben genießen/Party machen« hinaus. Typisch für einen Audiolith-Act machen nun auch Frittenbude vermehrt politische Statements. Diese bleiben zwar (im Vergleich zu Label-Kollegen wie Egotronic) oft vage; sind eher kryptische Anspielungen statt harte Parolen, aber man merkt auf jeden Fall deutlich: Die Jungs gehören zu den Guten!
Küken Des Orion