Friedman und Liebezeit mit ihrer mittlerweile fünfte Anleitung für Astralreisen. Die Titel lesen sich zunächst wie Koordinaten, auf den zweiten Blick erkennt die bewanderte Gefolgschaft sogleich, dass lediglich dokumentiert wurde, mit welcher Geschwindigkeit und mit wie vielen Anläufen die Beiden es geschafft haben, ihre Kurztrips ins Innere zu vollziehen. Und somit ergibt sich auch die Absicht. Nicht das Vornehmen einer möglichen Ankunft, sondern der Entschluss davon zu schreiten. Die ewige, etwas ausgelutschte Maxime, dass der Weg das eigentliche Ziel ist. Ihre Rhythmen entsagen den herkömmlichen Song-Strukturen und entwickeln sich gemächlich, ohne auf eine finale Auflösung hinzuarbeiten. So ist es beim ersten Hören schier unmöglich festzustellen, wo genau man sich innerhalb eines jeden Songs aufhält. Wie ein Mantra wabert Takt um Takt dahin, verinnt im Nu, und vereinfacht so ungemein das Augenmerk auf den jeweiligen erlebten Moment zu richten. Jeder Track hat das Potential ins Unendliche weiter gesponnen zu werden, und verhält sich mehr wie ein Auszug aus etwas immer währendem, das man aus dem Verborgenen ans Licht zu bringen versucht. Diese Traktate liegen definitiv nicht am Puls unseres Zeitgeists, der meilenweit hiervon durch die Äcker unserer Existenz pflügt. Vielmehr hat man sich hier die Zeit genommen den ursprünglichen Puls des Lebens neu zu entdecken.
Secret Rhythms 5