Wer soll daraus schlau werden? »Flume« folgt verwinkelten Rhythmen und liegt doch ziemlich geradlinig auf der Spur, ist dabei eigentlich Instrumental Hip Hop und wieder nicht, bietet sogar ziemlich beeindruckende Features. Aber Harley Streten legt vermutlich keinen Wert darauf, dass jemand »Flume« ausrechnet. Denn diese Platte lebt von dem Gefühl in jedem einzelnen Track. Die schleppenden Takte in »Left Alone«, die von den Synthies aufgestoßenen Weiten von »Insane« und die Überdrehungen in »Sleepless« verbinden »Flume« nicht nur und bauen eine fließende Atmosphäre auf, sondern schrauben sich unweigerlich ins Ohr, ob einem das jetzt zu catchy ist oder nicht. Denn »Flume« läuft in den ersten Momenten vor allem auf der Oberfläche ab, doch Streten hat darunter weitere Ebenen angelegt. »Bring You Down« zieht in seiner Hook jede Aufmerksamkeit auf sich, doch auch dazwischen flirren die Töne in der Luft, bevor Sängerin George Maple ansetzt. »Flume« ist eine dieser Alben, bei denen Dir vor Augen die Bilder von weiten Stränden stehen, von hohen Wellen, in die sich Surfer stürzen und das alles in Zeitlupe. Streten reichert seinen Sound mit Chillout sowie Downtempo an und Hip Hop liegt nur als Muster noch unter dem Rhythmus dieses Albums. Das reicht bei ihm schon, um seinen Tracks genug Eigenleben zu geben. »Flume« macht niemanden schlau. Verstehen ist hier nicht. Es geht einzig ums Gefühl. Und das trifft Streten voll.
Flume