Review Hip-Hop

Fat Jon

Repaint Tomorrow

Project: Mooncircle • 2013

Halten wir doch einmal fest: Das Gute an Fat Jon war doch schon immer, dass seine Beats so abartig gut waren und auch ohne jeglichen Rap funktionierten. Der Mann hat sich schließlich fleißig mit dem japanischen Produzenten Nujabes ausgetauscht. Für die Five Deez schraubte John Marshall ebenfalls an den Instrumentals und der hier eher unbekannten Serie »Samurai Champloo« verpasste er einen anständigen Soundtrack. Also, alles vielversprechend für »Repaint Tomorrow«, doch auf dieser Re-Pressung von 2008 fehlt ein wenig der Überhang, eine durchlaufende Atmosphäre, die einen in dieser Platte versinken lässt. »Aesthetica« verknüpft Instrumental HipHop mit Downbeat, schleust ein nettes Sample zu einem netten Beat. Daneben haben in dem Track dann noch einzelne warme und organische Sounds wie von der Gitarre ihren Platz. Auch das Piano kommt bei Fat Jon öfters zum Einsatz. »Innocent At Once« schleppt sich mit ein paar Flöten herrlich verschlafen durch seinen Rhythmus und da wird spätestens deutlich, wie nah die Werke von Nujabes und Fat Jon zusammenliegen. Wobei »Repaint Tomorrow« niemals Abklatsch ist. Dafür weiß Fat Jon zu sehr, wie er die einzelnen Knöpfe drehen muss. Nur gibt zwischen all den Samples, Bläsern, Stimmen und Takten noch ein wenig Luft. Es hätte vielleicht ein wenig dichter sein können. Aber wer will schon meckern? Fat Jon gehört zu den unterschätztesten Produzenten. Und zu den besten – auch mit kleinen Lücken.