Review

Fat Freddy’s Drop

Bays

The Drop • 2015

Fat Freddy’s Drop sind auf »Bays« ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiter geschritten. Mit ihrer Mischung aus Dub, Elektronik, souliger Stimme, Reggae und Hip-Hop sind sie schon lange ihre eigene Marke und spielen vor ausverkauften Häusern. Joe Dukie am Mikrofon allein ist vielen Musikliebhabern schon das Geld wert, diese Band live zu sehen. Aber auch ihre Alben bestechen durch eine faszinierende Art, wie sie einen durch treibende Beats und knackige Bläser in ihren Bann ziehen. Besonders hervorzuheben ist die vorab erschienene Single »Slings And Arrows«, so einen Song vermögen nur Fat Freddy’s zu schreiben. Ein echter Ohrwurm, ohne ihre eigene Handschrift aufzugeben, so schraubt man die musikalische Karriere intelligent nach oben. Auch andere Titel haben ihren ganz eigenen Reiz. Die Neuseeländer begeben sich etwas weiter in die Bluesgefilde, aber nur in einzelnen Abschnitten des Albums, wo es dann etwas ruhiger erscheint als seine Vorgänger. »Razor« ist der Song in der Mitte des Albums, der diese bereits beschriebene Sogwirkung auf den Hörer auslöst, mit geraden Beats und hypnotischen Gitarrenriff kann man sich der Wirkung des Songwritings kaum mehr entziehen. Daneben ist der gekonnte Aufbau von »Fish In The Sea« mit seinen tollen Bläsersätzen hervorzuheben, ein weiteres Qualitätsmerkmal diese Band, wie sie Spannungsbögen entfaltet, die mit kleinen Details zu überraschen vermögen. »Cortina Motors« ist ein echter Clubstomper, wie man ihn auch schon von »Blackbird« und Dr. Boomdigga kennt. In dieser Mischung verschiedener Genres und mit der Ausnahmestimme Joe Dukies geadelt, ist diese Band kaum zu stoppen. Einziges Manko dieses Albums: die wirklich unschöne Covergestaltung mit billig wirkendem Neonschriftzug. Aber irgendwas gibt es ja immer auszusetzen.