Review

Faada Freddy

Golden Cages

Think Zik! • 2023

Faada Freddy, guter Typ. Schnippt und schnappt einen direkt zurück in die Sommermärchenzeit, dass sich was dre-e-e-e-e-eht! Dabei hat der senegalesische Rapper uns seine Gospelkapelle weder mit Gröni noch mit gepflegter Fußballerfreude zu tun. Bei Faada Freddy gibt’s einfach gute Stimmung, da kann man dann mitklatschen und mitgrölen, vielleicht sogar ein paar Fahnen schwenken, ist ja nicht so schwer, wenn man erstmal aus den ureigenen »Golden Cages« ausgebrochen ist. Das geht am besten, wenn man nicht so viel rumdenkt, das Gehirn aus- und auf Durchzug schaltet. Man muss sich ja nicht immer selbst im Weg stehen, Think Zik! So hat das Freddy schon im ZDF-Morgenmagazin gemacht. Und so klappt es wunderbar, wenn man die Background-Beatboxer ihr Werk verichten lässt. Bap, boop, bäm – wer auf Reggae nicht klarkommt und bei Soul auf die Spaßbremse steigt, sollte bei Faada Freddy einsteigen. Schöner sind ausgegurgelte Mundhöhlen noch nie mit Pharell’schen Happy-Vibes über die Dschungelachterbahn gebügelt. Außer vielleicht bei Alman-Brother Jan Delay, der hat das so ähnlich schon aus den Bigbandbirkenstocksandalen geschüttelt. Aber das ist eine halbe Ewigkeit her. Die Gegenwart ist Faada. Und wer jetzt nicht lebt, wird nichts erleben.