Review

F.S. Blummbastic ft. Hey

Riddims and Biscuits

Pingipung • 2015

Bleep, Kapow, Badeboom und Blam: Am Biff-Bang-Pow der vier Titel dieser 7″ lässt sich schon erkennen, dass sie im Fahrwasser von Quasi Dub Developments jüngstem Album und dessen Counter-Machismo herangleitet. Sie trägt auch ganz die Handschrift von deren Berliner Mastermind F.S. Blumm, dem hier der Rest der Crew abhanden gekommen ist: Luca Fadda und Jason Candler, dort für die griffigen Bläsermotive verantwortlich, stecken an anderem Ende der Welt, und die Drummer sind ohnehin eine Variable. Letzteren Part übernimmt hier hey, erst recht gestandener Fahnenträger des Outsider-Dub und mit dessen ebenso leider demontierter Band Hey-o-Hansen auch Labelkollege. Aus den zehn Quasi-Riddims, die ursprünglich als Grundlage für Live-Auftritte von QDD konzipiert waren und die nun zugleich als freies Download-Album erscheinen (verbunden durch kurze, quirlige Vignetten von neun »Biscuits«), wurden nicht von ungefähr diese vier fürs Vinyl ausgewählt. In der Tat kompensieren die Dialoge der Gitarrenfiguren und Kaoss-Effekte, das Zusammenspiel der farbreichen Schlagzeugrhythmen mit dem grundsoliden Bass das Fehlen von Hooks erster Reihe: Die Stücke sind fertig, ohne dass man so recht verstünde, wodurch. Das eigentliche Dub-Feeling, um das es den beiden geht, ohne dazu auf Postproduktions-Exzesse im Studio zurückzugreifen, kommt dabei allerdings nicht zur vollen Blüte. Dazu läuft das durchaus faszinierende Zusammentreffen der beiden Persönlichkeiten, von halbelektronischem Bastel-Folk und knackig präzisem Drumming (das ja mit Olaf Rupp ein ganz anderes Saitenkaliber gewohnt ist) dann doch zu kontrolliert und aufgeräumt ab. Für den vorbeihuschenden Witz der Biscuits (den die beiden Bonus-Looprillen nur antippen), vor allem aber für die den Dub so kennzeichnende Dynamisierung des Raums, die psychedelische Komponente, die plakative Fragmentierung, die sie etwa in »Twing« so leichtfüßig zur Wirkung bringen, sollte man sich das komplette Album holen.