Review

Ezra Collective

Dance, No One’s Watching

Partisan • 2024

Es gibt Dinge, die sind unmöglich: Schneller als das Licht zu sein. Deutschland zum Europameister zu pfeifen. Oder Ezra Collective schlecht zu finden. Denn die fünf Londoner machen so ziemlich die beste Musik, die man sich vorstellen kann, wenn man zwei Ohren und ein Herz hat. Man muss sich nur ihr letztes Album anhören. Oder sich zum zweihundertzwanzigsten Mal den Auftritt in Glastonbury reinzuklicken. Da ist alles drin, Jazz und Jetzt, aber vor allem: Spaß, Spaß, Spaß!

Der tut nachweislich gut, das werden auch die Damen und Herren der Randspaltenredaktionen irgendwann gemerkt haben. Dabei sind Ezra Collective nicht die erste Jazztruppe, die Afrobeatkarneval mit Streicherschmeicheln und Dillabeats unter Calypsofunkiness vereint. Sie machen es nur besonders gut. So wie »Dance, No One’s Watching« ein guter Titel als Gebrauchsanweisung für ein Album ist. Warum? Weil er ehrlich ist. Oder wie nennt man es, wenn man im Trompetentrichter von »Hear My Cry« körperlich ausflippt? Ja, eh, man hört schon die besonders Kritischen rumflattern, von wegen, das Leben ist nicht immer lustig und so. Aber warum eigentlich nicht? Ezra Collective machen es ja immer wieder vor.