Was passiert, wenn zwei Musiker aus dem ernsten bis abenteuerlichen Fach sich zusammentun, um Pop zu machen? Kommt auf die Beteiligten an. Bei den Schweden Ellen Arkbro, bekannt für ihre Drone-Orgelkompositionen, und Johan Graden, der als Pianist unter anderem auch Jazz spielt, war die Entscheidung, sich in Zonen fernab des eigenen Alltags zu begeben, eine gute. Was die beiden, mit dezenter Unterstützung von Bläsern, Bass und gelegentlichem Schlagzeug an Popentwürfen zu bieten haben, klingt aufregend zugewandt. Sehr introspektiv und auf unverbrauchte Weise eingängig gehen die zwei zu Werke, das Tempo ist so langsam, dass die Melodien fast konsequent zerdehnt werden, wobei die Spannung stets ohne erkennbare Anstrengung gehalten wird. Gleich zu Beginn etwa, beim genüsslich verschleppten »Close«, ist es schwer denkbar, sich von dieser aufhaltsam vorgebrachten Sehnsucht nicht verzaubern zu lassen. Ellen Arkbro, die in ihren Solowerken bisher nicht als Sängerin in Erscheinung getreten ist, nimmt sich mit der Stimme zurück, bleibt gerade genügend gegenwärtig, um nicht bei gehauchtem Manierismus zu landen. Wer des Pop im Allgemeinen überdrüssig sein sollte, kann auf »I Get Along Without You Very Well« noch einmal gewaltfrei die Ohren geöffnet bekommen.
Ellen Arkbro
Sounds While Waiting
W.25th