Review

Eljot Quent

Batman ist tot

Birds Avenue • 2014

Es war 2011, als Eljot Quent mit »Derbe Drauf« Hamburg für einen Sommer regulierten. Ein knarziger Elektro-Upper, eine sympathisch-verschrobene Mitgröhl-Hook und Stadtteil-Namedropping inklusive – ein Hit wie vom Reißbrett, eine Hymne für die Hansestadt. Für jenen Moment schien es so, als würde am Tor zur Welt wieder »einiges geh’n«, ja die Rapper Len und Müwie mit ihrem DJ Fogel den »Flash« zurückbringen können, den ihnen ihre Vorbilder der legendären Mongo Clikke einstmals in die DNA pflanzten. Mittlerweile ist 2014, das Trio hat sein zweites Album »Batman Ist tot« über das eigene Imprint Birds Avenue veröffentlicht und nach wie vor bedient man sich der Rezeptur aus knochentrockenem Boom-Bap-Soundclash, griffigen Refrains und genau jener Art von leichtfüßiger Limmerick-Lyrik, die das SoSe 2011 an der Elbe so unbeschwert machte. Doch was sich beim Debüt »Alles auf Anfang« bereits abzeichnete, ist auf vorliegenden 16 Tracks nicht mehr zu leugnen: Das hier ist aus der Zeit gefallen, ja völlig stehen geblieben. Das kann man zum Problem erklären – muss man aber nicht. Auch wenn LQ sich nicht scheuen auf den obligatorischen Representer mit Vocal-Cuts das »Back In The Days«-Lied folgen zu lassen, um den Partysong hinterherzuschießen und überhaupt alle Klischees zu erfüllen, die Rapalbum-Vorlagen so anbieten. Jemand, der sein Eimsbush-Merch irgendwann gegen Royal Bunker-Tapes getauscht hat, sollte diese 40-minütige Retrospektive besser ignorieren. Doch für »Heads«, die an den »Scheiben wie Fensterputzer« hängen, gibt es hier »mehr Ratschläge als in einem Turnverein« und tausend Gründe an den letzten Schultag zu denken »weil Eljot abgeht«. Ja, alte Zeiten sind auch immer die schönsten Zeiten.