Kleine Änderung: Elektro Guzzi sonst fast ausschließlich auf das Label Macro abonniert, haben sich für ihre EP »Parade« zum ersten Mal auf dem Label Denovali eingefunden, einer zuverlässig offenen Adresse für unterschiedlichste Musikentwürfe jenseits von Pop. Weitere Änderung: Die Wiener Techno-Tanzband hat ihre Trioformation aus Gitarre, Bass und Schlagzeug für »Parade« um drei Posaunen erweitert und gibt sich diesmal, wenn man so möchte, als Techno-Blaskapelle, wenngleich eine reduzierte. Man könnte auch von einem Dub-Projekt sprechen, denn die Bläser und andere einzelne Elemente werden großzügig mit Hall und Echo versehen, wie es aus dem klassischen Remix-Verfahren bekannt ist. Damit haben Elektro Guzzi ihre bisherige kompakte Strategie bis zu einem gewissen Grad verabschiedet, ohne sich in neuer Beliebigkeit zu verlieren. Die Bläser dürfen sich gelegentlich sogar hymnisch in den Vordergrund spielen, halten sich ansonsten aber, wie die Kernbesetzung, vorbildlich zurück. Die Reduktion ist mithin weiter da, auch der gerade Beat wird, im letzten Stück insbesondere, ebenfalls beibehalten. Man darf gespannt sein, auf welche Konstellationen Elektro Guzzi sich in Zukunft noch so einlassen werden.
Parade