Nick Edwards ist ein Twitcher. Ein Glitcher. Ein Tweaker. Ein Analord. Ein Knöpfchendreher und Knöpchendrücker. Sein Sound klingt wie sein Pseudonym: Ekoplekz Das explodiert schön staubig auf der Zunge. Ein paar Clubtracks soll der Synthie-Nerd dem Label WNCL Recordings versprochen haben und die fragen nun selbst: In verdammt nochmal welche Clubs geht der Brite eigentlich? Vielleicht das Zodiak Free Arts Lab? Obwohl, nein: Nick Edwards war noch gar nicht geboren, als das von Boris Schaak, Hans-Joachim Roedelius und Conrad Schnitzler 1967 in Westberlin gegründet wurde. Zumindest aber klingt »Rock La Bibliothek« nicht allein dem Titel nach wie die Musik des letztgenannten. Kratzig, harsch und industriell einerseits, abgespacet und schwebend andererseits. Respekt an alle, die zu den zittrigen Kratzbässen ihren Groove finden oder zur kontrapunktisch gesetzten Kickdrum den Körper zappeln lassen. Obwohl: Tanzbarer als Ekoplekz’ letzte LP, »Unfidelity« klingt diese 6-Track-EP allemal. Und der Closer »Ekztatik« könnte – wie so viele bunte, bittere Pillen – tatsächlich die Pupillen zum Weiten bringen. Ein schräges Stück, das Ekoplekz mit »Rock La Bibliothek« mal wieder präsentiert. Beileibe aber kein schlechtes.
Rock La Bibliotek EP