Endlich auf Vinyl versammelt: die fünfteilige Plays-Serie des Klangkünstlers Ekkehard Ehlers, die der gebürtige Frankfurter vor mittlerweile 20 Jahren als drei 12-Inch- und zwei 7-Inch-Singles auf Staubgold und Bottrop-Boy veröffentlichte. Je zwei Tracks sind sehr unterschiedlichen Künstlern gewidmet, die da wären: Robert Johnson, Albert Ayler, Cornelius Cardew, John Cassavetes und Hubert Fichte. Vom Blues zum Jazz zur klassischen Komposition und von dort zum Film und zur Literatur führen die namensgebenden Inspirationsquellen, wobei Ehlers weder Cover-Versionen noch herkömmliche Tributes auf diese Herren spielt. Lediglich Anklänge auf die Vorbilder lassen sich finden: die tiefen Streicher bei »Albert Ayler 1« oder das kurze Sample einer Blues-Gitarre bei »Robert Johnson 2«. Am ehesten könnte man seine elektronischen Kompositionen als behutsame und liebevolle Hommagen bezeichnen, die Ehlers Verbundenheit mit diesen Kunstschaffenden ausstellen, die auf den ersten Blick nicht viel gemein haben. Neben den relativ frühen und teilweise mysteriösen Toden vereint alle Fünf, dass sie zu ihrer Zeit missverstandene Einzelgänger und verkannte Genies waren, denen zeitlebens die Anerkennung für ihre Pionierleistungen verwehrt blieb. Deshalb ist es vielleicht kein Zufall, dass »Cassavetes 2« so voll Klage und Trauer klingt, dass es wohl auch gut auf der Beerdigung des Regisseurs gepasst hätte. Diese musikalischen Mini-Dramen, die die Tracks auf »Plays« im Grunde sind, lohnen sich jedenfalls wiederentdeckt zu werden.
Plays