Teil Zwei aus Edvard Graham Lewis‘ neuerem Solo-Schaffen. Während es auf »All Over« um Pop im weitesten Sinne geht, ist diesmal der Klangkünstler Lewis bei der Arbeit zu erleben. »All Under« versammelt eine (titelgebende) Filmmusik, die es zum Vergleich in einer Version als Installations-Loop zu hören gibt, ferner die eigene Vertonung einer von Edvard Graham Lewis verfassten Kurzgeschichte und einen weiteren Soundtrack zu einem »sky movie«. Wenn man vom Titel eine Auskunft über den Charakter der Musik erwarten sollte, ist das »under« auf jeden Fall richtig gewählt. Lewis bevorzugt in diesen Stücken düstere Stimmungen, die in der Filmversion von »All Under« an untergründiges Schaben oder Treiben tief am Meeresboden denken lassen, die Installationsfassung kommt dagegen abstrakter daher. Lewis‘ Geschichte »The Eel Wheeled« sorgt für groteske Abwechslung, unterlegt mit klopfenden, zirpenden und sirrenden Effekten, über denen die Stimme zunehmend verfremdet wird, bevor sich schließlich das monumentale »No Show Godot« aus anfänglich luftigem Rauschen in ein fast orchestrales Lärm-Ritual steigert, dessen Titel Edvard Graham Lewis unbeirrt als Mantra intoniert. Sein durchaus britischer Humor bleibt stets zu erkennen, etwaige Ängste vor trocken akademischen Resultaten sind unbegründet.
All Under