Überraschender Twist: Eddie Marcon ist keine surfende Person mit langem, wahrscheinlich gelocktem Haar. Eddie Marcon ist eine japanische Band! Das Label A Colourful Storm ist bekannt dafür, Sanftheiten aus aller Welt auszugraben und so passt das ursprünglich 2009 auf CD erschienene »Yahoo No Potori« perfekt dahin. Acht Songs mit Gitarre, Glockenspiel, Klarinette und anti-voluminösem Frauengesang: Dieses Werk hat die schöne Kleinheit, die emotional aufgeladene Zurückgezogenheit, die viele Werke auf dem Melbourne-Label auszeichnen. Es sind keine Begeisterungsstürme, die hier entfacht werden. Es ist Herbst, man ist älter geworden, man erkennt die Schönheit der fallenden Blätter, die Dinge gehen weiter, sie tun, was sie immer tun, und das ist alles andere als selbstverständlich.
Eddie Marcon ziehen hier einen Entwurf von melancholischem Folk konsequent durch, das Album wächst über das Gleichbleiben anstatt über die Veränderung. Das Einlassen wird mit Ruhe belohnt. Um am Ende wartet doch noch ein bisschen Mitreißendes: »Amuinbow« ist ein von Kleinkindern vorgetragener Song mit Kinderlied-Melodie, die unglaubliche Wucht entfaltet, eine gewaltige Portion Wehmut liegt in ihm; sie bezieht sich gleichermaßen auf Vergangenheit und Zukunft. Alles tut weh, weil alles schön ist.
Yahho No Potori