Review

Ed Rain

Met Him On A Wednesday

Malka Tuti • 2024

Heavy Bässe, verschleppte Beats, Dub-Hall: »Subway Gang«, der erste Track auf Ed Rains Debütalbum »Met Him On a Wednesday« klingt wie die Ein-Mann-Version einer Post-Punk-Band, die sich mit einem Instrumental empfiehlt. Ein bisschen Testosteron, gut abgehangen, ohne diesen mitunter unangenehmen maskulinen Druck, dafür mit einem schön zähflüssigen Groove. Der Produzent Andrei Rusu, der mit diesem Projekt solo geht, sonst spielt er im Duo Khidja, hat sich für diese Platte allerdings kein monothematisches Konzept vorgenommen, auch wenn der zweite Track, »Slow Talk«, ähnlich schwerblütig losrollt. Spätestens auf halber Strecke kommt dann ein Synthesizer-Pattern mit einer gehörigen Ladung New-Wave-Nostalgie hinzu, und von da an wechselt der Stil praktisch mit jedem weiteren Stück, wobei es eher Verschiebungen als Brüche sind, mit denen Ed Rain arbeitet.

Eine Traumverhangenheit (oder ist es doch eher Regen?) liegt über der ganzen Sache, besonders beim Titelsong, in dem er auf Beats verzichtet und stattdessen mit den Stimmen der Fantastic Twins eine Art minimalistischen Dream Pop zelebriert. Ed Rain hält den Klang insgesamt leicht verwaschen, das Tempo im unteren Bereich und setzt mehr auf Repetition als auf ständig neue Einfälle. Die Dinge bleiben bei ihm gleichwohl durch leichte Variation stets beweglich. Und obwohl viel Vertrautes anklingt, schafft er aus alldem einen sehr eigen heterodoxen Sound. Am Ende geht es verdient ins Offene, mit psychedelisch anmutendem Ambient und dezent erweiterter Vokaltechnik von Diana Miron.