Review

Eaux

Plastics

ATP • 2014

Ja, die haben sich schon den richtigen Namen verpasst. Denn Eaux, die sich nach dem französischen Wort für Gewässer benannt haben, durchkreuzen selbstbewusst viele von ebenjenen. Das Londoner Trio, das erst vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, geht sein Debütalbum »Plastics« mit einer geradezu dreisten Unbekümmertheit an und verblendet verwandte, nicht aber immer kompatible Stile. Minimal Techno trifft auf maximalzappelige Wave, abwegige House-Entwürfe und basslastige Reminiszenzen an den Sound der englischen Hauptstadt. Die klanglich-stilistische Vielfalt lassen Ben Crook, Stephen Warrington und Sian Ahern in Live-Jams entstehen, Aherns Stimme verpasst den fetten Beats, klirrenden Synthesizer-Melodien und sphärischen Drones viel Melodramatik sowie ein Restgefühl von Pop. Eine Überdosis Menschlichkeit, die sich vor einer sonst entmenschtlichten Klangkulisse abspielt und damit eine passende Umsetzung des das Album durchziehenden Themas: Auf »Plastics« geht es um das soziale Miteinander unserer medienübersättigten Welt und wie gerade dieses ständige Miteinander uns voneinander trennt. Vereint und zugleich disparat klingt auch die Musik dieser mit allen Wassern gewaschenen Band, und doch: Das polyphone Wirrwarr von Eaux‘ ambitioniertem Debüt ist spannend und überaus vielversprechend, woran es »Plastics« im Ende jedoch schlussendlich mangelt, das ist eine eigene, deutlich erkennbare Stimme.

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Eaux
Plastics
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