Ist Tanzfläche ein Schimpfwort? Nach seiner Platte »Pretty Ugly« veröffentlicht DVA nun mit der »Fly Juice EP« seinen kleinen Rückmarsch auf eben jene Quadratmeter, die auf viele Leute schon als Beschreibung für Musik abschreckend sind. Vier Tracks finden sich auf dem Vinyl, vier weitere Stücke gibt es nur digital. Was einem das sagen soll, keine Ahnung. Vielleicht wäre es auch zu lachhaft, bei dieser EP eine mutwillige Reihenfolge auszutanzen für die Tracks. Ihren besten Moment hat sie sowieso in dem digitalen »Fly Juice (Dub Mix)«. Eine luftige Synthie-Melodie taucht zwischen dem harten Brett immer wieder auf. Im Original hat DVA sie vielmehr in den Track eingebunden, der sich aber sowieso deutlich unterscheidet vom Dub Mix. »Ganja« greift auch Dub auf, dazu Dancehall und pumpt ordentlich nach vorne. »Walk It Out« passt auch wieder perfekt ins Bild mit seinem tumben Rhythmus und den säuselnden Tönen dahinter. »Fly Juice« bleibt ein wenig Stückwerk, nicht zusammenhängend, aber macht immerhin auch keine Anstalten, so zu tun. Das sind einfach acht Tracks, die Laune machen sollen. House, Grime, UK Funky, Garage, Dubstep – alles drin, nur so modern angestrichen wie DVA es konnte. Aber eigentlich kann man auch nichts anderes erwarten. Bei dem einen Sound träumt man sich in sphärische Weiten, bei DVA in die Enge eingeschwitzer Clubs. Das hat doch manchmal auch was für sich. Und das ist sicher nicht negativ gemeint.
Joy Orbison
Still Slipping Vol.1
XL Recordings