Review

Dropout Patrol

Sunny Hill

Altin Village & Mine Records • 2015

Reissue des Jahres 2023

Hört man Dropout Patrol zum ersten Mal, verwirrt die beinahe flüsternde Stimme von Jana Sotzko erst einmal etwas, da sie scheinbar einen zu großen Kontrast zum Klangteppich aus Post- und Indie-Rock mit teilweise angejazzten Arrangements bildet. Dabei ist Dropout Patrol das Band gewordene Soloprojekt, was Sotzko seit mittlerweile zehn Jahren vorantreibt. Schnell ergibt dann auch das Zusammenspiel immer mehr Sinn und klingt in den stärksten Momenten als würden Karate mit einer schüchternen Nico am Mikro jammen oder schwermütige Real Estate mit einer jungen, dafür selbstbewussteren Cat Power im Berliner Studio stehen. Mit unterkühlter und beinahe kalkulierter Emotionalität trägt Sotzko traurige und harte Wahrheiten vor, wobei der Mut zu eckigen Rhythmen durch ungerade Taktarten und nuancierten Laut-Leise-Dynamiken (mit deutlichem Akzent auf leise) die neun Songs stets spannend halten. Das kann mal eher Riff-basiert ausfallen, wie bei »Wednesdays At The Salon«, oder unaufgeregt balladesk und vielschichtiger, wofür »Whalers« das strahlendste Beispiel ist. Sehr subtil verlassen die vier Musiker hier immer wieder den Pfad der Leisetreter und geben doch nie ihre Zurückhaltung sowie ihre Unaufdringlichkeit auf. Entgegen dem Titel ist »Sunny Hill« nicht gerade ein Sommer-Album geworden, doch es wird hoffentlich trotzdem seine Hörerschaft finden.

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