Hier probiert einer etwas aus. Dorian Concept hatte schon in seiner früheren Inkarnation, für die er vornehmlich einen MicroKorg benutzte, erstaunliche Ergebnisse in der Sparte Tanzmusik erzielt. Auf seinem zweiten Album »Joined Ends« ist von beidem nicht mehr viel übrig geblieben, es gibt diverse analoge Geräte, darunter ein Wurlitzer E-Piano, und was er an diesen Instrumenten hervorbringt, kann man eigentlich bloß »elektronische Musik« nennen. Die leicht hektischen Bewegungen aus seiner experimentellen Bassmusikphase finden sich in abgewandelter Form wieder, sie genügen jedoch keinem offensichtlichen Zweck mehr außer dem, Klänge zueinander in Beziehung zu setzen. Dicht gewirkt sind die verschiedenen Elemente, manches erinnert an Songfragmente, auch Repetition nach dem Vorbild der Minimal Music kommt zum Einsatz. Eine gewisse Nähe zu Produzenten wie Flying Lotus ist immer noch vorhanden, die sich selbst in der zunehmenden Entfernung von eindeutig tanzbaren Stücken spiegelt. »Joined Ends« ist wie eine kaleidoskopartige Suite, in der sich die musikalischen Bestandteile allmählich aufsplittern. Ein reines Stream-of-consciousness-Album ist dabei nicht herausgekommen, dazu merkt man den einzelnen Nummern zu sehr ihre Konstruiertheit an. Dorian Concepts farbenfrohe Künstlichkeit gefällt sich ebenso wenig in grellen Effekten, vielmehr differenziert sie sich in immer neuen Schattierungen und Nuancen aus. Und manchmal verirrt sich sogar ein beherzt stolpernder Rhythmus dazwischen.
Joined Ends