dOP, das sind drei verrückte Franzosen, die bereits seit mehr als fünfzehn Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen – wenn auch mit wechselnden Projekten. Sie nennen ihr neues Album »Greatest Hits«, obwohl lediglich das erste Lied »Worm Hunting« ein Edit von einer älteren EP ist, der Rest ist brandneues Songmaterial. Die Verwirrungsstrategie wird auch auf den Sound angewandt: Zwischen House und Jazz wandeln dOP auf dem Pfad, den wohl Jimi Tenor eingeschlagen hätte, wenn dieser seine House-Experimente Mitte der 90er Jahre fortgeführt und seinen bisweilen klamaukigen Ansatz mit der dunklen Atmosphäre von Trickys »Angels With Dirty Faces« gepaart hätte. Mit Organic Dance Music umschreibt die Band selbst das Ganze. Vereint werden diese Klangwelten aus dunklen Clubtracks und exzentrischem Chillout durch den großen Mut zur Stimme; genauer gesagt der von JAW. Sein meist brüchiges Falsett sorgt für das deutlichste Wiedererkennungsmerkmal. Dieser JAW textet dazu ein wahres Panoptikum aus Kannibalismus (»Happy Meal«), Inzest (»No More Daddy«) und anderen Monstrositäten des modernen Lebens und Liebens zusammen. Ein faszinierendes Album, verstörend und zugleich tanzbar.
Greatest Hits