Für das portugiesische Label Mad About Records geht die Sonne auf. Mit »Nossa Imaginação« veröffentlicht Joaquim Paulo das erste und einzige Album von Don Beto. Nie gehört? Me too. Über Don Beto existieren keine Informationen. Auf Google findet man eine Pastelería in Paraguay unter gleichem Namen, via Discogs blickt einem ein junger Lockenkopf entgegen. Ansonsten – nix! 1978, als die Platte erstmals erscheint, glänzen Cocktails unter Discokugeln. Don Beto komme aus Uruguay, so Mad About. Als junger Mann sei er nach Brasilien gegangen und habe mit »Nossa Imaginação« unterm Zuckerhut aufgeräumt. Dafür kannte er die richtigen Leute. Seine Songs produziert der Damals-Durchstarter Lincoln Olivetti – eine Mischung aus Schlager (»Todos Os Caminhos«), Soul (»Não Quero Mais«) und Seidenhosen-Strandpartys (»Curtindo O Silêncio«). Das geht auf. Der Goldene Schnitt zwischen Happy-Sound, einem brasilianischen Eros Ramazzotti und Konfetti-Samba schlittert aus den späten Siebzigern in die Dinner-Playlists der Gegenwart. Wer mit Marcos Valle die Fruchtsäfte schon verköstigt hat, findet mit »Nossa Imaginação« den Dessertwein in der Hausbar. Ein Rausch für die Sommer-Sehnsucht, bei dem man die Hüften ölt und den Geist befriedigt.
Nossa Imaginacao