Dass die Wiege dessen, was wir heute Cosmic Disco nennen, im Club Baia degli Angeli in Rimini zu suchen ist, von wo aus sich der neue Sound gegen Ende der 1970er Jahre über einige wenige Locations in Norditalien verbreitete, zählt mittlerweile zum Allgemeinwissen der Clubkultur. Weniger bekannt ist, insbesondere was die Verbreitung dieser gleichermaßen eklektischen wie spezifischen Mischung von US-Disco mit Weltmusik- und Rock-Elementen diesseits der Alpen angeht, die zentrale Rolle der Stadt Innsbruck. Dort wurde DJ Stefan Egger, der 1980 als 15-jähriger Gardaseeurlauber im legendären Club Cosmic in Lazise einem Set des nicht minder legendären Daniele Baldelli beiwohnte, mit seinen „Afro-Meeting“-Events zu einem maßgeblichen Protagonisten der Szene, die aufgrund seiner Aktivitäten auch bald in München und Augsburg Einzug hielt. Die »Sound Station EP« fasst vier Produktionen zusammen, die den frühen Output seines gleichnamigen, 1987 gegründeten und bis zum heutigen Tag aktiven Labels repräsentieren. Während die beiden Tracks unter den Monikern Cosmic Project und African Project zeigen, dass Egger stärker als italienische Kollegen auch an die seinerzeit virulente Trance- und Goa-Techno-Ästhetik anknüpfte, stehen zwei mit Tim Lorenz produzierte Tunes für die Downtempo-Seite seiner Afro-Cosmic-Mission. Insbesondere »Karmapas« hinterlässt, auch aufgrund eines mehr gesprochenen als gesungenen Vocals, nachhaltig Eindruck und kann von Panflöten-Allergikern zudem für Desensibilisierungstherapiezwecke eingesetzt werden.
Sound Station EP