Vorschusslorbeeren von gewichtigen Meinungsmachern und Auftritte auf bedeutenden Festivals allein konnten nicht dafür sorgen, dass das damalige MySpace-Sternchen Dillon vor vier Jahren mit ihrem hochgelobten DIY-Ansatz von selbst zum Star wurde. Doch irgendwas muss in der Zwischenzeit passiert sein, denn lange Zeit hörte man nichts von ihr. Andererseits, ein Umzug von Köln nach Neukölln, Studium und Touren, sei es als Support von Tocotronic oder einfach solo, das nimmt sicher auch seine Zeit in Anspruch. Jetzt ist aber das Albumdebüt This Silence Kills endlich fertig und mit dem Wechsel zu BPitch Control hätte man durchaus was anderes erwarten dürfen, nur nicht, dass es so »folkig« ausfällt, im Vergleich zu elektronisch angehauchten Megaphon-Shows von einst. Nummern wie Tip Tapping oder Hey Beau erinnern ein wenig an Beirut, anderswo versucht man, wie bei Thirteen Thirtyfive oder From One To Six Hundred Kilometers den Schlenker in Richtung Jazz-Lounge, doch da wird man aufgrund zu großen Pop-Appeals gar nicht erst rein gelassen. Davon aber abgesehen haben Produzenten Thies Mynther (Phantom/Ghost) und Kumpel Tamer F. Özgönenc, der schon bei der 2007er Ludwig EP mithalf, das Piano deutlich in den Vordergrund gerückt und im Zusammenspiel mit Dillons brüchiger Stimmer zuckersüße Pop-Songs entstehen lassen.
This Silence Kills