Die Höchste Eisenbahn die Band um die beiden Songwriter Francesco Wilking und Moritz Krämer, widmet sich auch auf »Wer bringt mich jetzt zu den anderen« wie gewohnt den liebenswerten wie sonderbaren Menschen (»Gierig«, »Timmy«) und ihren kleinen und großen Kämpfen mit dem Hier und Jetzt (»Alle«). Der hier besungene sympathische »Herr Lehmann«-Gewinner-Typus erreicht auch den letzten Skeptiker, der Groove der Vier lässt auch den letzten Fuß mitwippen. Wilking und Krämer erzählen große Geschichten in leicht bekömmlicher Sprache, scheinbar im Zweifel für den Zweifel plädierend. Doch plakative Slogans finden sich auf »Wer bringt mich jetzt zu den Anderen« genauso wenig wie in Text und Musik gegossene bleierne Schwere. Stattdessen beflügelt die melancholische Poetik die Hoffnung eines jeden Hörers. Herr Lehmann bleibt eben Gewinner. Musikalisch akzentuiert Die Höchste Eisenbahn die Lyrik ihrer Doppelspitze mal mit Synthies (»Gute Leute«, »Blume), mal mit Streichern (»Wer bringt mich jetzt zu den Anderen«, »Erobert & Geklaut«), immer sanft. Vor allem ist »Wer bringt mich jetzt zu den Anderen« Pop – auf die perfide Art, die gute Popmusik zu guter Popmusik macht: Halb hingehört ist hier alles von vermeintlich belanglos und austauschbar. Ganz hingehört alles Pop.
Die Höchste Eisenbahn
Ich Glaub Dir Alles
Tapete