»Der Mund ist eine Wunde, die lacht« – mit dieser Erkenntnis kehrt Stella Sommer alias Die Heiterkeit aus ihrem kurzen Winterschlaf zurück. Im vergangenen Sommer philosophierte sie noch gemeinsam mit Max Gruber alias Drangsal als Klamauk-Duo Die Mausis über das Investieren in Käse. Auf dem neuen Die Heiterkeit-Album »Schwarze Magie« zischen Sommer wieder ernstere, existenzielle Themen durch die Zähne. Und die haben es in sich: »Wie soll ich schlafen, ich hab Angst vor meinen Träumen«, fragt die Sängerin in »Alles was ich je geträumt hab«. Auch tagsüber spuken die selbstzerstörerischen Gedanken in ihrem Kopf herum: »Wo ich auch hingehe, fürchtet man mich als das dunkle Gewitter, das ich bin«, heißt es in »Dunkle Gewitter«.
Stella Sommers manchmal verschleierte Aussprache verstärkt das Gefühl, immer leiser zu werden, aus Angst, zu viel zu sein. Auf diesem Album erweist sich die Zurückhaltung in Form von sanften Gitarren und eleganten Streichern jedoch als angenehm friedvoller Kontrast zu den teils fatalistischen Zeilen. Der titelgebende Song »Black Magic«, eine fröhliche Country-Nummer, hat da fast schon etwas Tröstliches. Kluges Songwriting ist man von Stella Sommer gewohnt. Doch die Zeitlosigkeit, mit der sie immer wieder tiefsinnige Texte mit klassischen Popmelodien verwebt, bleibt eine Seltenheit in der deutschsprachigen Indie-Szene.

Schwarze Magie Black Vinyl Edition