Zugegeben: Dexter war dem Autor dieser Zeilen vor seinem Beitrag für den Kölner Hi-Hat Club schlichtweg unbekannt. Die Ankündigung, diese Instrumentalplatte ausschließlich auf Jazz-Samples basieren zu lassen, erntete hier ebenfalls Skepsis. So viel zu der Ausgangslage. Allerdings erweist es sich oftmals als angenehmere Alternative, eine Platte von vornherein argwöhnisch zu betrachten, weil das Gefühl, sich komplett getäuscht zu haben zur erfreulichen Erkenntnis erstarkt, einen (für mich) neuen Künstler entdeckt zu haben. Mit einer imponierenden Leichtigkeit und vor allem einem formidablen Ohr für den richtigen Loop widmet sich Dexter hier ausgelassen dem schwierigen Thema Jazz und samplet sich durch seine beträchtliche Plattensammlung voller klingelnder Namen zwischen Yusef Lateef, Oneness Of Juju, Galt Macdermot und Sun Ra. Dem letzteren zollt er verstärkt Tribut und scheint an dessen Meisterwerk »Space Is The Place« und der darauf agierenden Sängerin June Tyson besonderen Gefallen gefunden zu haben. June Tyson, wow! Hier trifft Knowledge auf Unbekümmertheit und lässt es nach 17 grandiosen Beats verschmerzen, dass die Snare manchmal zu laut ist. Achja: Qualitätsmerkmal Melting Pot!
Hi-Hat Club Volume 3 - The Jazz Files