Review R&B und Soul

Deep Street Soul

Look Out, Watch Out

Freestyle Records • 2011

Dass es in Australien weitaus mehr zu entdecken gibt als Kängurus, Koalas oder herumreisende Rucksacktouristen, beweisen dieser Tage Deep Street Soul, die ihren dreckig-rohen Funk direkt von ihrer Heimatstadt Melbourne in die weite Welt exportieren. Zwei Jahre nach ihrem Debüt, bringen sie nun mit Look Out, Watch Out das Nachfolgewerk unters Volk und zeigen sich darauf, wie schon gesagt, von ihrer dreckigen Seite. Verzerrte Orgelsounds und ein knallendes Schlagzeug ihres Drummers Sol Loco dominieren die 13 Tracks und entfalten von entspannt (Fallinn, What She Said) bis entfesselt (Stay Down, Make Everything Allright) die komplette Bandbreite dieser bunt zusammengewürfelten Kombo. Gesungen wird quasi nur bei jedem zweiten Lied, was jedoch dem Gesamtpaket durchaus entgegen kommt und der überwiegend tanzbaren Grundstimmung überhaupt keinen Abbruch tut. Deep Street Soul passen mit ihrem Sound wunderbar in enge, verrauchte Clubs und somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Band aus Melbourne kommt, dem eher alternativen Gegenentwurf zum schicken und sauberen Sydney. Ein schönes Stück Funk, das zeigt, dass es sich beim nächsten Australien-Trip lohnt, auch mal die versteckten Seitengassen auszuchecken. Es könnte zwar dreckig werden, aber es lohnt sich.