»All the boxes checked for ultimate collector fetish«, heißt es im Begleittext zu »Let Me Trouble«, was die Wiederveröffentlichung dieser Italo-Disco-Bombe von 1984 unfreiwillig zum Selbstzweck degradiert. Obwohl, als Warnung kann dieser Zusatz auch gelesen werden: Der angesprochene Fetisch sollte bei Käufer:innen zumindest latent vorhanden sein, schließlich findet sich der Titeltrack nicht weniger als fünfmal auf der 12-Inch wieder – viermal in alten Versionen von 1984 und 1987 und einmal im »Afro-Dub Mix« von Trent. Dazu gibt’s mit »Hot Stuff« von 1987 noch einen weiteren Italo-Hit, quasi um das Paket abzurunden.
Nun aber erst mal zu »Let Me Trouble«: Ein traumhafter Track mit tollen Vocals von Deborah Haslam, der exakt richtigen Portion Albernheit und luftiger wie druckvoller Produktion, der je nach Version in eine geringfügig andere Richtung geht. Je gellender seine Synths klingen, desto mehr erinnert er – auch im Beat – an Lata Ramasars »The Greatest Name That Lives« von 1980. Keine schematische Italo Disco also, sondern irgendwie mehr. Am stärksten fallen der schwer groovende »Afro-Remix« und das lebendig atmende Instrumental von 1987 aus. »Hot Stuff« hingegen ist gerader im Beat, konventioneller und poppiger und funktioniert als nötiges Gegenwicht zur »Let Me Trouble«-Überforderung. Insgesamt eine lohnende Wiederveröffentlichung, auf der Sammelwut und historisch-archivalisches Pflichtbewusstsein aneinandergrenzen.
Let Me Trouble