Wenn sich ein Musiker, der auf seinem Gebiet einiges vorzuweisen hat, wie der House-Produzent Marco Sterk alias Young Marco, mit einem Kollegen zusammentut, der auf einem anderen Gebiet ebenfalls Bemerkenswertes leistet, wie der Dream-Pop-Zauberer John Moods, dann darf man sich auf sich gegenseitig verstärkende Kräfte freuen. Dass das bei solchen Begegnungen nicht unbedingt der Fall ist, gehört zum Kalkül. Bei Dead Sound, wie die beiden ihr gemeinsames Projekt nennen, kann man diesen Faktor aber getrost streichen.
Auf »Into the Void«, ihrem Debütalbum, unternehmen sie eine Reise, nicht unbedingt ins Leere, aber doch in so etwas wie das Unbekannte. Das Entdecken mag in der Musik schwieriger geworden sein, weil es schon so viel und so Verschiedenes gibt, gegen das man sich irgendwie abgrenzen muss, aber Dead Sound probieren sich in verschiedene Richtungen aus, mit immer neuen Kreuzungen von Genres und Stilen, denen sie ihren eigenen Sound geben. Die Stimmung ist das verbindende Element. Eleganz und Introspektion dominieren das Album, das sie durch konsequente Reduktion vor Larmoyanz oder anderen emotionalen Aufdringlichkeiten bewahren. Sie bekennen sich offen zur »Dunkelheit«, nicht im Sinne einer bedrohlichen Weltmüdigkeit, sondern als eine Facette der Wirklichkeit, die sie furchtlos und ohne Neigung zur Fetischisierung des Dämonischen oder anderer Abgründe einfach genauer erkunden. Und siehe da, sie finden viel Schönes.
Into The Void