Als der erste Track von »A Bridge Between Lovers« beginnt, wähnt man sich geradewegs auf einer funkigen Tropical Island, einem Ferienkatalog der 1970er Jahre mit gesättigten Farben entsprungen. Die Vocals säuseln auf Brasilianisch, die Synthies blubbern kosmisch vor sich hin. Eine Neuinterpretation des Sounds, den Music From Memory (das Mutterlabel von Second Circle) mit seinen Reissues geprägt hat. Sehr schön, aber aktuell nicht selten gehört. Die restlichen fünf Tracks der EP rücken diesen Eindruck jedoch zurecht: Tracks wie »Sake Boogie City« erinnern nicht nur vom Namen her an japanischen City Pop; die Laune ist herrlich beschwingt und lässt dennoch Platz für melancholische Zwischentöne. »Eberhardt Smurkface« hat eine Saxofon-Melodie, die den Pop der Achtziger heraufbeschwört, die Drums sind jedoch zeitgenössisch »stripped down«. Balearic schleicht sich auch ordentlich auf die Platte: Der Titeltrack würde sich mit seiner verwegenen Gitarrenmelodie und einem pulsierenden Drumbeat auf jeder Open-Air-Tanzfläche zu früher Stunde wunderbar machen. Schließlich meint man im letzten Track »Dad Forgot The Dishes« noch ein paar Italo-Einflüsse auszumachen. Es sind also einige Genres vertreten, die in den vergangenen Jahren kleine Revivals gefeiert haben – von Cris Kuhlen aka Dazion gekonnt zu einem Sound verflochten.
A Bridge Between Lovers