Hier kommen sie, die »Mudschahiddin der Liebe«! Statt islamischer Fanatiker sind Datashock allerdings Post-Hippies (oder Hippie-Punks) aus Saarlouis, die sich für ihren jüngsten Beitrag zum von ihnen so getauften »Gruselkraut« in die arabische Wüste begeben haben, wo »Keine Oase in Sicht« scheint. Das alles ist mit einigem Humor präsentiert, wie die Genrebezeichnung und die Songtitel andeuten – den »Tod in der Saarvanne« muss man sich wohl nicht ganz so gnadenlos vorstellen. In der Musik hingegen geht es konzentriert zur Sache, es wird tribalistisch getrommelt, was das Zeug hält, das aber mit einer konsequenten Ökonomie der Mittel, die es weniger auf das Absondern allzu vieler Noten als auf den allmählichen Aufbau einer psychedelischen Ritualstimmung abgesehen hat. In den gern mal zehnminütigen Exerzitien lässt sich das Kollektiv folglich Zeit, bis die Gitarren oder Keyboards zum Einsatz kommen dürfen. Gniedelsoli verbieten sich dabei, man orientiert sich eher am im Krautrock bewährten Minimalismus. Das ist stilistisch völlig akkurat, in seiner Fixierung auf die historischen Vorbilder jedoch auch ein bisschen arg puristisch. Den – mitunter albernen – Witz der Titel vermisst man in den Stücken selbst ein wenig.
Ash Ra Tempel
Starring Rosi
MG.Art