Review

Danny Brown

Old

Fool's Gold • 2013

Der alte Danny Brown: Danny will nichts mehr mit ihm zu tun haben und doch ist er überall. »Old« vertont Danny Browns innere Kämpfe. Du weißt bereits, dass das ein wilder Ritt ist: Ein Ritt auf dem Höcker eines Kamels, das Sebastian-Vettel-Zahlen auf den Tacho setzt. Brown wehrt sich gegen das alte Crack-Dealer-Ich, die Vergangenheit quält ihn, plötzlich sind wir in der Gegenwart, Danny Brown hat heftig ins Puder getunkt und zappelt, im nächsten Moment blickt er in die Zukunft. Wer Danny Brown als dauer-highen Partyclown kennengelernt hat, den wird der Tiefgang auf »Old« überraschen. Danny Brown ringt über die gesamte Spielzeit mit sich selbst. Und das ist kontrovers, inkonsequent, rasend, eingestehen, akzeptierend, verfluchend. Es gibt nicht den einen alten Danny Brown. Es gibt mehrere und daraus resultiert dieser beeindruckende Wahnsinn. Der thematischen Raserei setzt Danny Brown zum Glück eine klare Album-Struktur entgegen. Auf »Side A« darf der alte Danny Brown ran; musikalisch kann man ihn eindeutiger bestimmen: Er klingt gesetzter (alleine die Stimme ist anders), rappt über kantige, staubige Beats von Paul White und Oh No. So mutet das nach Wu-Tang-Clan an, klingt nach dem schmutzigen Detroit, das klingt ›crime-y‹, das klingt ›gutta‹. Tja, und dann folgt »Side B«. Lichter aus bzw. alle Lichter auf volle Power; Staub weg von den Beats und rein in die Nase. Der Gaumen voll mit reinem MDMA, während Frauen im Handstand die Intimzone schütteln, dann nach Hause, in Lichtgeschwindigkeit ins »Kush Coma«. Dazu Glitzer-Beats straight out of Rustie-Trance-Universum. »Nuts, Bananas« – es reichen weder Schalenfrüchte noch Obst, um zu beschreiben, welcher Irrsinn hier abgeht. Schwing dich auf, es lohnt sich!

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Danny Brown
Old
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