Daniel Maloso schert sich einen feuchten Kehricht darum, auf Grundlage der Musik der 1980er Jahre zeitgenössische Musik zu produzieren und setzt stattdessen gleich bewusst auf »Body Music« (wie es der zweite von zehn Titeln verkündet), MS-20 und kruden Exzess. Musikalisch bewegt sich das auf Matias Aguayos Südamerikanern Asyl gebenden Label Coméme veröffentlichte Album in längst vergangenen Zeiten und gibt eine Ahnung davon, wie unsere Eltern mal auf Partys abgegangen sind, wenn sie besonders cool waren – schließlich ist eine 80s-Referenz nicht gleich Rick Astley oder Miami Vice. Maloso pickt sich die Rosinen aus dem damaligen Untergrund und beweist Geschmack. Mechanisch und hyperaktiv kommen die Tracks des Mexikaners daher und bieten trotz limitierter musikalischer Eingrenzung eine ungeahnte Bandbreite: von temporeichem Hi-NRG über hypnotischer Italodisco zu EBM (wie das deutliche Liaisons Dangereuses-Zitat »Shera«) und stets begleitet vom trockenen Parolen-Sprech Daniel Malosos ist »In And Out« wie eine kleine eklektische Geschichtsstunde in Sachen unangepasster Tanzmusik.
In And Out