Was mit nur einem Song (»Thou Shalt Always Kill«) vor fünf Jahren als Internet-Hype begann, ist mittlerweile mit dem dritten Album eine nahezu etablierter Act. Dan Le Sac vs Scroobius Pip stehen immer noch für knochentrockene, hard-hitting Beats mit typisch spitzzüngigen Cockney-Raps, die eher in der Uni als im Ghetto geschrieben wurden. Gerade der Opener »Stunner« zeigt wie sehr sich die beiden ergänzen und wie weit sie ihre Visionen produktionstechnisch als auch textlich pushen können. Wortgewaltige Wutausbrüche werden stets mit den richtigen, äußerst druckvollen Instrumentals unterlegt, aber genauso kommen einfühlsame Momente wie die poetische Liebesgeschichte einer Ectasy-Erfahrung in »Terminal« auch mal ganz ohne Beats und nur mit Streichern und einigen Synthie-Tupfen aus. Die Themenpalette ist breit und reicht von blindem Konsumismus in der Bling Bling-Kultur über tödliche Krankheiten bis hin zu enttäuschter Liebe. In »Porter« wird das Konzept der geistigen Gesundheit mit Hilfe von »Alice im Wunderland« hinterfragt, in »Stiff Upper Lip« gemahnt, dass die Revolution keine Twitter-Kampagne ist, und mit dem abschließenden »You Will See Me« nimmt die anfangs kindisch-trotzige Abrechnung mit der Ex gar biblische Ausmaße an. Göttlicher Zorn ist ja auch schon bei »Thou Shalt Always Kill« gut angekommen…
Repent Replenish Repeat