Dakota Suite kam in mein Leben, da war ich auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Teenage Angst, Melancholie, ein paar schöne Exitstrategien durchdenken, das konnte man mit der Band aus Leeds ganz wunderbar. Chris Hooson von Dakota Suite war ein wunderbarer Stellvertreter für mein Leid. Emanuele Errante in mein Leben, da war ich dort schon mittendrin. Da ging es mehr um Verfeinerung, Details, Perspektiven, gerne auch verschiedene. Wie kommen Dakota Suite und Emanuele Errante also zusammen? Der eine, den das Thema Tod (der abrupte Stillstand der Zeit) wie ein schützender Mantel umgibt, der andere, der das Leben als fließenden Strom erkennt. Die Antwort liefert »The North Green« und die Antwort lautet: Licht. Es ist immer ein Licht am Ende des Tunnels. Auch dieses Mal war es ein Todesfall, der seiner Schwägerin, den Chris Hooson zum Anlass genommen hat, diese Musik aufzunehmen. Er tat gut daran Emanuele Errante mit zu Rate zu ziehen. Denn der grundlegenden Schwere von »The North Green« wird so ein Flimmern, ein Flackern, ein Schimmern danebengestellt. Ganz abgelegt werden kann die bleierne Statik leider nicht und so wäre hier weniger mehr gewesen. 18 Stücke und ca. 80 Minuten Spielzeit sind für diese dunkle, rein instrumentale Kammermusik schlicht zu viel. Dass das erstmals 2011 erschienene Werk nun bei Karaoke Kalk auch auf Vinyl erscheinen wird, ist dennoch eine gute Entscheidung. Dieser einen weiteren Bonustrack mitzugeben, ist (aus musikalischer Sicht) eine fragliche.
The North Green