Review

Daedelus

Bespoke

Ninja Tune • 2011

»Forth and Back« scheint das neue Prinzip bei Daedelus zu sein, der sich mit einem neuen Album für Ninja Tune zurückmeldet. Konnte er auf dem Vorgänger Righteous Fists of Harmony mit dem Faktor Entschleunigung überzeugen und neue Hörerschichten für sich gewinnen, vollzieht er jetzt auf Bespoke die Kehrtwende, drückt mit Chuzpe aufs Tempo und sorgt mit aberwitzigen Sampleschlachten hier und da für Furore. In puncto Melodiösität macht ihm so schnell keiner was nach, schier beeindruckend wie sich die etlichen Bausteine selbst in der höherenden Drehzahl zu einem homogenen Ganzen sowie zu Songs – nicht Tracks – fügen. Auch den Einsatz eines halben Dutzends vokaler Unterstützer (Bilal, Busdriver, Baths, Milosh, Young Dad, Inara George, Kelela Mizanekristos) setzt er spielerisch und trefflich in Szene. Und doch, auch wenn sein Genius hier und da aufblitzt und beim Rezipienten für strahlende Gesichter und manchmal (den Melodien sei Dank) für Verzückung sorgen dürfte: Bisweilen wirkt das ganze etwas angestrengt, etwas forciert und will nicht wirklich passen in den künstlerischen Werdegang, der mit Righteous Fists of Harmony eine neue Richtung einzuschlagen schien. Daedelus bleibt Daedelus, Geschenk und Geißel zugleich.

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Daedelus
Bespoke
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