CYNE treten mit ihrem fünften Album in ihrer mittlerweile mehr als zehn Jahre andauernden, stillen Relevanz im Untergrund gegen sich selbst an. Das übliche Gleichgewicht aus Enoch und Speck an den Knöpfen und Cise Star und Akin Yai am Mikrofon besteht nicht mehr. Letzterer zog sich aus dem Viergestirn zurück, um auf eigene Faust Musik zu veröffentlichen. An der Erfolgsformel wurde dennoch wenig geändert. Cise Stars epischer Philosophenschwof durch die griechische Mythenkunde, der Bibel und der Frisur von Cyndi Lauper vollzieht sich in angenehmer Zusammenhanglosigkeit, während die musikalische Untermalung gewohnt hervorragend ist. Die hier verschraubten Beats sind keineswegs ihre experimentellsten, sind aber gerade deshalb insbesondere für das Quereinsteigerohr interessant. Entspannt aber melodisch ergießen sich die 4 Bar Loops über die größtenteils motivierenden Texte, die sich irgendwie auch gut am Frühstückstisch machen würden. Ein wenig fehlt der Dialogcharakter mit Akin dann aber doch. Vielleicht hätte dem Album hier und da ein kleines Feature ganz gut getan, wie es auf »Fine Prints« sehr beruhigend und soulig angedeutet wird, aber auf der Gesamtlänge leider zu kurz kommt. Man möchte den sympathischen Jungs aus Florida gern sagen, dass sie alles richtig machen und ein Gut attestieren, aber leider ist das vergleichsweise nicht das beste Produkt. So trist wie es eben nach zehn Jahren auch mal sein darf. Hier werden nicht die höchsten Pyramiden gebaut.
All My Angles Are Right