Review

Cuthead

Return of the Sample Jesus

Uncanny Valley • 2016

»In a world without hope, a world with no appetite for sonic adventures, there’s only one man who can save us all. He is… the Sample Jesus!«. Der Sample Jesus soll die Welt retten, so aus dem offiziellen Pressetext bezüglich des neuen Langspielers von Robert Arnold aka Cuthead. Erstmal ist Skepsis angesagt. Nicht, weil die Ikonisierung kontemporärer Musik per se verboten gehört, sondern weil sie innerhalb dieses Ironisierungskontexts immer einen faden Beigeschmack hat. But anyway… Der ausgewiesene MPC-Virtuose, von vielen für seine Live-Qualitäten geschätzt und bewundert, veröffentlicht mit »The Return of the Sample Jesus« sein nunmehr viertes Album für die Labelheimat von Uncanny Valley. Der Name ist Programm, auch stilistisch bleibt Cuthead seiner bewährten Linie treu: Sampleorientierte Produktionen im Wechselbad zwischen druckvollen, discoiden House und in der New-Yorker-Golden-Era angelehnten Boom Bap, die sich Stück für Stück abwechseln. Strategisch wertvoller wäre es hier tatsächlich gewesen, das Album in zwei Hälften zu teilen, da fiele die Abgrenzung leichter. Denn: bewegt sich Cuthead im Vierteltakt zu House, da weiß er durchaus zu überzeugen. Die Percussion ist wohlig arrangiert, spielt mit offenen Hi-Hats und Congas, wählt mannigfaltige Drumkits und weiß die Samples gekonnt einzusetzen. Da ist der eine oder andere Hit dabei, allen voran »Deep in my Soul«, ein effizientes, unheimlich druckvolles Neunzigermonster, entführt aus 1995 mit bouncenden Drums, kurzen Orgelsounds und treibenden Hihats. Ein Hit für den Spätsommer, mit Ansage. Die andere Albumhälfte aber, die will nicht richtig zünden. Das Problem ist dabei das immerwährende identische Muster, dem Cuthead sich hier bedient. Diese prägnanten Kicks, offenen Hihats und knallenden Snares, immer und immer wieder nach dem gleichen Schema, als hätte es neben Premier und 9th Wonder nie etwas Anderes gegeben. Beim Liveauftritt an der MPC wird Cuthead die positive Resonanz anhand der nickenden Köpfen dazu sicher sein, im Albumkontext funktioniert das leider nicht. Es fehlt an Dynamik, an Swing, vielleicht fehlt auch der Mut. Das Positive: »Deep in my Soul« stimmt wieder versöhnlich.

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