Review

Cuthead

Everlasting Sunday

Uncanny Valley • 2013

Sonntagnachmittag, eine After Hour irgendwo in der Stadt. Man tanzt sich verkatert durch den letzten Tag des Wochenendes und wünscht sich insgeheim, der Moment würde eine kleine Ewigkeit lang andauern. Cutheads »Everlasting Sunday« führt uns mit den ersten Takten genau an diesen Schauplatz und hält hier schon, was der Titel verspricht. Die zweite 12inch des Dresdners knüpft mit einem Nebeneinander von House- und Hip Hop-Tracks direkt an seinen Vorgänger »Brother« an. Die unüberhörbare musikalische Liebesaffäre mit beiden Genres führt Cuthead seit Jahren konsequent fort. Und er schafft es auch auf seinem neuesten Release, sie in eine Symbiose zu bringen: Die A-Seite widmet sich dem House, die B-Seite dem Hip Hop. Eröffnet wird die neun Track starke EP mit treibenden elektronischen Beats, die von melodischen Synthies begleitet werden. Passend zur »Maputo Jam«. Cutheads »Nautic Walking« bedient sich an Gitarren-Samples und Disco-Funk während stampfende Basslines in »Minaerals« den Hörer in groovende Rhythmen verfallen lassen. Und so fällt auch der Übergang zu sanften Hip Hop-Instrumentals und zum titelgebenden Track »Everlasting Sunday« nicht schwer. Das Cuthead das Handwerk des Samplings versteht, beweist er mit seinen sechs Hip Hop-Beats auf eindrucksvolle Weise. Sein Soundbild ist ein Versatzstück aus Soul, Jazz, Vocals, Klavier, Geige und stets einer wummernden Bassdrum. Cuthead versteht es, gleitende und organische Beats zu produzieren. Herausragend, wie das »Deep Shadows«-Sample von Little Ann von den 1960er Jahren in die Jetztzeit transformiert wurde. Die Symbiose funktioniert. Und sie ist so einfach, ist man begabt wie der Dresdner, der seine Genre-Affäre nie beenden sollte.