Review Rock

Crookers

Dr Gonzo

Mad Decent/Southern Fries • 2011

Mit Dr Gonzo bringen die italienischen Produzenten Francesco Barbaglia und Andrea Fratangelo aka Crookers ihr neues Album unters Volk. Bereits beim ersten Hören fällt auf, dass sich der Sound des DJ-Duos seit Tons Of Friends doch sehr verändert hat. Zwar hat man nicht versucht, wie von manchen befürchtet, auf den zurzeit so verlockenden Dubstepzug aufzuspringen; dennoch schaffen es die beiden Mailänder auch fernab von Sägezähnen und Filterbässen einen knallharten Electrosound zu produzieren, der dem Hörer erst mal den Atem raubt. Dr Gonzo klingt, als wolle man sich bei M.I.A. als neuen Produzenten empfehlen. Die Rhythmen erinnern zum Teil stark an die unterkühlten und digitalisierten Dancehall-Drums der britischen Sängerin. Andere Tracks spielen schamlos mit Gabber-Elementen, wieder andere sind mit so harten Beats versehen, dass man das Gefühl hat, unter die Hufe einer Herde mutierter Elefanten geraten zu sein – was durchaus positiv gemeint ist. Bei allen Sound-Raffinessen und synthetischen Spielereien hört man dem Album an, dass zumindest einer der beiden Produzenten eine klassische Musikausbildung genossen hat. Interessante Harmonien und ausgefuchste Melodien machen den besonderen Charme dieser Tracks aus.