Obwohl von The Guardian als »one to watch« gepriesen, sind Cousin Kula bislang unter dem Radar geblieben. Dabei ist die Band aus Bristol drei Jahre nach ihrem Debütalbum mit »Vitamin D« wahrer Seelenbalsam gelungen. Schon bei den ersten Akkorden geht die Sonne auf. Springende Bassläufe und eine dominante Flöte verabschieden die dunkle Jahreszeit und lassen voller Optimismus und Lebensfreude in den Sommer blicken. Es ist kein Zufall, dass »Clothes Off« an einem heißen Julitag geschrieben und am diesjährigen Valentinstag veröffentlicht wurde. Von kaum auszuhaltenden Temperaturen und vom Körper fallenden Stoffschichten ist die Rede – Nellys »Hot in Herre« sozusagen, aber in einer Nu-Jazz-Version.
Mit der groovigen Energie von Parcels und einer Leadstimme à la Connan Mockasin erwacht die Band im Vergleich zum Vorgängeralbum »Double Dinners« aus dem Winterschlaf, bleibt aber dem sexy Unterton und der durchgehenden Smoothness treu. Jedes erdenkliche Instrument kommt zum Einsatz, dazu harmonische Backing Vocals und eine hauchende Baritonstimme. Ein Feel-Good-Album, das die Liebe und das Verliebtsein feiert. Wenn die Clothes off sind, fühlt man sich poisoned vor Glück und wenn The Sun ihren Softest Touch auf der Haut hinterlässt, dann ist klar: Summer’s Comin Bébé! Eine Platte, die zwar nicht gegen Winterdepressionen hilft, aber große Lust auf unbeschwerte Zeiten macht und damit genau zum richtigen Zeitpunkt an die Tür klopft.
Vitamin D